Wie es war und wie es wird!

Ein Selbstbildnis von Edarion, Clanmeister von Nyr' Tul' Quien

 

 

Die Nacht war sternenklar,
im sechshundertfünfzigsten Jahr,
des großen Waldes mächtge Wipfel,
Bäche entsprungen nah dem Gipfel,
am Horizont fern jeden Strebens,
sangen sie das Lied des Lebens
und das strahlend Licht er unschuldig sah,
am Rand des Waldes, dem Kreuzgebirge nah.

So undeutlich kommende Zeiten waren,
so blieb die Herkunft im unklaren,
gefunden am Fluss im geflochtnen Boot,
Rettung durch Gaukler nah dem Tod,
voll der Musik und elegantem Tanz,
vergnügten Chemlon mit Mummenschanz
und gaben dem Kinde einen Namen,
Edarion, der aus dem Wasser kam.

Von des Kreuzgebirges nördlichem Rand,
bis Aynua, Perle am südlichen Strand,
nach Sed Fehir, an des Golfes Gestade,
weit gezogen unzählige Tage,
lernte das Leben und alle Völker kennen,
sollte sich bald schon Barde nennen
und glücklich waren diese Zeiten,
ohne Missgunst, Gier und Eitelkeiten.

Gerade erst im erwachsnen Gewand,
endlich zurück im Heimatland
und freudig erblickend das grüne Meer,
vermisst wurde es in der langen Zeit sehr,
jedoch kaum mehr Ohren für Musik und Tanz,
stattdessen stinkender orkischer Ranz,
am Saum der majestätischen Berge,
einst unter der Macht der Zwerge.

Fast schon auf sichrem Pfade,
zeigte das Schicksal seine Ungnade,
nahmen Freunde und kleine Welt,
erschlugen bei Nacht im Zelt,
schändeten die weinenden Frauen,
nahmen sie in ihr verborgenes Grauen,
tief in des Berges dunklen Gründen,
dort wo dämonische Flammen zünden.

Als Einziger gelang die Flucht in Dunkelheit,
in eine nahe Zukunft voll Bitterkeit,
allein als Barde durchs Land,
bis wahre Freunde er fand
und gemeinsam werden sie den Kampf gewinnen,
kein dämonisch Wesen kann entrinnen,
denn Mut und Hoffnung in schwerer Zeit,
besiegen jedes, noch so dunkle Leid!