Chemlon, irgendwo im Lande Norgroth des Jahres 703

8. Juni
Wir müssen morgen unsere sieben Sachen packen und wieder in die Weiten ziehen. Die ander Hälfte der "Gebrüder Tod" hat festgestellt, dass es sich Geld` a` moo wohl um einen Schamanen handeln müsse. Uns stehen rund 20 Wegtage bevor. "Hopp hopp im Schweinsgalopp" - Wie schön waren die Zeiten als wir noch per Pedes durch die Nordlande streiften. Die Caoah-Rennschweine stinken mir ernsthaft zu sehr.

13. Juni
Tagelange Reise ohne Ereignisse. Wir haben das Gebirge wieder hinter uns gebracht und bewegen uns weiter in Richtung Nordost, um so schnell als möglich zum See der Alten zurückzukehren. Der Mondwächter sagte ja, dass die andere Seite einen Zug machen werde. Eile ist also geboten. Am Morgen unserer Abreise befragte ich Geld` a` moo noch ob einiger Details, die mir sehr wichtig vorkamen. Für weitere Fragen wegen meiner Maske des Mondes sollte ich mich an einen gewissen Edarion wenden, einen der größten Barden der Welt, der wohl in Westerwald zu finden sei. Ferner berichtete er mir von einem Clan der magischen Verbindung, den wir am Fuße des Kreuzgebirgs-Westarms finden könnten. Dort seien eine Menge Magieverwender und Gelehrte beheimatet. Dann zeichnete er mir eine sehr grobe Markierung in die Karte, damit wir ein ungefähre Bestimmung der Gegend vorzunehmen in der Lage sein würden, sollten uns unsere Füße je in die Nähe tragen. Es ist fast schon Hochsommer und hier im Norden wird es nur unwesentlich angenehmer. Morgen wieder früh raus.

19. Juni
In den letzten Tagen fand ich viel Zeit dem Kräutersuchen zu frönen. Es ist erstaunlich: Minderhochwertige Exemplare kann ich sogar schon vom Rücken des Last- und Transportschweins aus erspähen. Val hilft mir natürlich auch, doch manchmal schleppt er bloße Grasbüschel an und will die dann bestimmt bekommen. Dann sage ich immer, dass könnte doch ein "Simplissimus Grassi" sein und er ist böse mit mir. Na, er wird es schon noch lernen. Von großer Freunde war ich beseelt beim Finden von extrem wirksamen Heilpflanzen, die einem Jenseitigen zurück ins Leben zu holen vermögen.

25. Juni
Es passiert einfach nicht viel, was es zu berichten lohnte. Vielleicht hat Geld` a` moo auch nur arg übertrieben, als er von einem Zug der anderen Seite beim Spiel der Erhabenen sprach. Ich sehe nix.

28. Juni
Die Dämmerung setzt ein, gemäß unseren Erinnerungen dürften wir nicht mehr weit entfernt sein vom See der Alten. Ich setze wie immer beim Einbruch der Nacht meine Maske des Mondes auf, die mir eine erhöhte Wahrnehmung bei Dunkelheit beschert. Und siehe da: Ich glaube eine schwachen Lichtschein erkennen zu können. Val will mit mir in die Höhe levitieren, ich muss meine Aufzeichnungen unterbrechen.

29. Juni
Der Mondwächter sprach die Wahrheit, alle unsere schlimmsten Befürchtungen hatten sich als heillose Untertreibungen entpuppt. Wie gesagt, Val levitierte uns in die Lüfte und was wir sahen ließ uns erschaudern. Um ein großes Lagerfeuer herum sahen wir einige arbeitende Orks, zwei Kampforks, zwei Dämonen der Schwerter und einen noch größeren, fetteren Dämon mit einem wuchtigen Prügel in der Hand. Offensichtlich, so die Interpretation der Szene, strafte der große Brocken gerade zwei Orks ab und peitschte sie. Die Arbeiterorks weiter hinten machten sich an den Gor -Bäumen zu schaffen, fällten sie. Auf dem See sahen wir Orkkörper leblos im Wasser treiben und eine Art Holzkonstruktion mit der unsere Gegenspieler wohl planten das Ei zu bergen. Uns war sehr unwohl bei der Ansicht diese Gegner, die wir nicht genau in ihrer Stärke einschätzen konnten. Also schmiedeten wir einen Plan, der uns Zeit lassen sollte, damit wir unsere Vorkehrungen treffen konnten. Val und ich sollten uns in Stellung schleichen und dann wollten wir einen Überraschungsüberfall starten. Zuvor erschuf ich einen kleinen Geisterwolf mittels der mir gegebenen Magie.

 

 

Dumm nur, dass nach ganz wenigen Schritte schon die Orkwachen Alarm schlugen. Wie zuvor abgesprochen, für den Fall der vorzeitigen Entdeckung, ritt Kha`na Wa im Sturm auf das Lagerfeuer des Feindes zu. Val zauberte ein einen Ork über den Haufen, ich zog mir eine magisches Nebelschild zum Schutze hoch und sah wie der große Dämon seine Lippen brabbelnd bewegt. Auch die Dämonen der Schwerter setzten sich in die Richtung des todesmutig heranstürmenden She`Dann in Bewegung. Alle drei Dämonen hatten sich sofort auf den Hünen eingeschlagen, Thal schoss aus relativ gesicherter Sprintentfernung seine tödlichen Pfeile... Kha`na Wa hörte eine surrende Stimme in seinem Kopf: "Wenn du den Fischkopp umhaust, dann heile ich deine Wunden..!" Dich der tapfere Recke spuckte nur wild um sich als Antwort und kassierte für die wenig willige Erwiderung Prügel. Val leitete eine weiteren Doom Missle-Attacke ins Ziel und weckte so das Interesse des großen Dämons an meinem Brüderchen. Auch er hörte sogleich eine Stimme in seinem Schädel, die ihm süßlich Versprechungen machte, wenn er denn MICH angreife... Er beteuerte mir später mehrfach, dass er nur zum Schein auf das Angebot eingegangen sei und ich schenkte ihm meinen brüderlichen Glauben. Das Schlachtenglück hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt zu unseren Gunsten gewendet. Denn Kha`na Wa stand wie ein Fels in der Brandung und beschäftige die Dämonen. Er hatte zuvor einen Schwarzdorn zu sich genommen und hatte so auch die Festigkeit all diese Schläge einzustecken ohne zu verrecken. So hatte der Rest der Gruppe die benötigte Zeit, um aus größerer Entfernung den Kampf entscheidend zu wenden. Natürlich muss dabei der ungeheuerlich wirksame Dämonenbogen des Thal Rhasank Erwähnung finden. Mir gelang letztlich auch ein Verdorren von einem Arm eines der Schwerterfinsterlinge, doch möchte ich nicht prahlen, denn dies entspricht nicht meiner wahrhaftigen Art. Die Orks flohen in Angst und Schrecken als sie sahen, dass ihre Herren vergangen waren. Was mir jetzt erst richtig klar wurde war, dass das Wappen der Schilder den "Schwarzen Zahn" zeigte...

Nach der Schlacht ist vor der Schlacht und getreu diesem Motto versorgte der Heilkundige Geisterbeschwörer, welcher der Schreiber dieser Zeilen ist, die Kameraden sofort nach allen ihm bekannten Möglichkeiten. Mein Brüderchen Val hatte jetzt Zeit seine Gedanken zu sammeln und sagte uns, dass der große Dämon wahrscheinlich ein Dämon von der Art der "Unheilsbringer" gewesen war. Jetzt, da die Sonne bald aufgeht, es etwas wärmer wird, die Schatten der Nacht weichen und ich dies niederschreibe, stelle ich fest, dass ich immer noch eine Gänsehaut verspüre. Dies will wohl an diesem magischen Orte nicht weichen. Ich ahne böses und bereite meine Freunden ein Frühstück. Immerhin wollen wir später das Ei vom Grund des Sees bergen und da wird das Brüderchen alle Kräfte brauchen. Seine im Kampf genommene Wunde konnte ich zwar verbinden, doch leider nicht schließen. Diese Behinderung kann man nur mit einem zünftigen Morgenbrot lindern, muss ich als Arzt sagen.